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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 17.1905-1906

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Zimmermann, Ernst: Keramik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4870#0270

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BEMERKUNGEN ZUR 3. DEUTSCHEN KUNSTGEWERBE AUSSTELLUNG DRESDEN 1906 237

Vase und Kaffeeservice. Entworfen von Adelbert Niemeyer, ausgeführt von der Kgl. Porzellanmanufaklur

Nymphenburg
Silbernes Kaffeeservice, ausgeführt von Steinicken & Lohr-München

Eßservice. Entworfen von R. Riemerschmid
Kgl. Porzellanmanufaktur Meißen

Vase und Speiseservice. Entworfen von Adelbert Niemeyer
Ausgeführt von der Kgl. Porzellanmanufaktur Nymphenburg

Flottes verlangt, sind über-
haupt keine Dekorierung
für sie, die ihre Farbig-
keit in breiten Farben-
flecken oder -flächen er-
zielen will. Wir können
daher den Einfluß, den
diese beiden Männer auf
die Keramik, auf die alt-
eingesessene Steinzeug-
kunst des »Kannebäcker-
ländchens« gewonnen ha-
ben, in keiner Weise mit
Freuden begrüßen. Sie
haben beide — und das
ist wahrlich nicht unsere
Ansicht allein — das We-
sen der Keramik noch in
keiner Weise begriffen,
und sollten darum selber
noch Lernende, nicht Leh-
rende, sein. Die Wester-
wälder Keramik aber täte
besser, sich inzwischen,
will sie wirklich wieder
zu einer soliden Kunst
werden, ihre Reformatoren
an anderer Stelle zu su-
chen.

Dem Steinzeug nahe
stehen auch die Arbeiten
von Mutz - Altona und
Mutz-Berlin. In beiden
Fällen handelt es sich um
mehr oder weniger fest
gebrannte Scherben. Ihr
Hauptverdienst ist von An-
fang gewesen, geschmack-
volle Blumenvasen im ja-
panischen Stil für verhält-
nismäßig wenig Geld zu
schaffen. Jetzt hat der
jüngere Mutz in Berlin
begonnen, seine Kunst-
technik auch auf die Ar-
chitektur und die Plastik
zu übertragen. Ersteres
ist ihm freilich noch kaum
geglückt, letzteres dagegen
auf Grund recht hübscher
Modelle unter Anwendung
brauchbarer Glasuren weit
besser. Hier liegt in der
Tat eine willkommene Er-
weiterung dieses kunst-
technischen Gebietes vor,
dessen praktische Ver-
wendbarkeit jaan sichziem-
lich eng ist.

Doch eine weit größere
Rolle als das Steinzeug,
 
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